Dole-Besancon-Montbeliard. Zwei Tage am Rad.
Samstag war Rasttag in Dole. Nun sind zwei regenarme Tage angesagt. Ich freue mich, wieder am Rad unterwegs zu sein. Ich packe mal NICHT gleich in der Früh meine Sachen in die Regenhüllen und, ich habe erstmals wieder mal NICHT die Regensocken an, die brauchen eh eine Pause :). Die gute Regenjacke ist in der großen Tasche verwahrt, nur die kurze, dünne Jacke kommt zum Einsatz, als Windbreaker. Drunter natürlich schon noch kurzarm und langarm Shirts.
Es kommt ein ganz wunderbarer Abschnitt, teilweise fühlt es sich sogar warm an, ich genieße das Fahren, es klappt ganz wunderbar, ich komme gut voran, die Gegend ist sehr schön. Es zahlt sich aus, vor 10 Uhr aufzubrechen, da bin ich zu Mittag schon schön weit, ich hoffe auf ein plat du jour, schließlich ist Sonntag, denke ich, da sollte es sowas in jedem Ort geben, ist ja auch Muttertag. Ich treffe auf eine Gruppe Cyclistes und frage, ob sie einen Ort kennen, wo es déjeuner gibt. Sie schütteln den Kopf, da wird’s eher nirgendwo was geben, weil es ist Sonntag, da ist wohl alles zu. Auch eine Passantin wird gefragt, die meint auch, nein, da gibt’s eher nix, es ist Sonntag. Nagut, ich schaue wohl recht traurig, da fragen sie mich, ob ich denn gar nichts zum Essen dabei habe? Nein, nein, hab ich eh, sag ich, un peu du fromage, des tomates – ah, commes nous, sagen sie, und wir lächeln uns zufrieden an. Aber in Besancon, da gibts sicher was am Abend meinen sie, sie haben das gleiche Ziel wie ich.


Nach über 45 km finde ich endlich eine freie Bank, die nehm ich. Kaum bin ich fertig mit essen, fängt es doch glatt wieder zu regnen an – ich bin sauer. Also schnell alles wieder eingepackt, die Regenhüllen müssen her, die Regenjacke muss raus. Ich hoffe, vielleicht kann ich es abwarten.




Tatsächlich, es lässt etwas nach, und nach 10 Minuten tröpfelt es nur noch. Daher verzichte ich auf die Regenhose und mache mich weiter auf den Weg, letzter Abschnitt nach Besancon, nur noch knappe 20 km. Und schon wieder großes Staunen, da kommt plötzlich die Wehranlage von Besancon in den Blick auf einem großen Hügel, der liegt in einer Schleife des Doubs. Und ich denke nur, hoffentlich muss ich da nicht raufradeln. Muss ich nicht, weil, da kommt ein Tunnel – der geht komplett unter dem Hügel durch und ist für Fußgänger, Radfahrer und auch Schiffe – sehr finster, sehr feucht, richtig gruselig. Jetzt schnell das Hotel finden, da kommts schon wieder schwarz.



Während des Gewitters dusche ich, die Unterkunft ist mies, egal, so ist es jetzt mal. Dafür liegt sie mitten in der Stadt und ich mache zu Fuß eine Abendrunde hinauf zur Zitadelle, so heißt das mächtige Bauwerk ganz oben am Hügel. Ja, hätte ich eigentlich zu Öffnungszeiten nochmal aufsuchen sollen, war mir nicht wichtig genug.






Am Sonntag Abend auch in der Stadt nicht ganz einfach, eine Mahlzeit abseits von Kebab zu finden, aber dann hab ich doch noch ein anständiges Essen bekommen, Fisch und ein Glas Wein, 30 Euro los. Ich kehre zurück ins Zimmer, und gehe gleich schlafen, hoffend, dass der Geruch des Zimmers nicht in meine Sachen reingeht, mon dieu.