BikeblogBeitragFahren am Rhein. Tag 1 nach Albbruck.

Also von Basel nach Radolfzell solls entlang dem Rhein gehen. Hier ist der Rhein die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz, die Radwege wechseln die Seiten, mitten auf den Brücken sind Grenzen. Ich breche auf, voll motiviert von der tollen Etappe nach Basel.

Zuerst mal weg von Frankreich, hinein in die Schweiz und nach Deutschland, das ist eine Umstellung. Die Franzosen grüßen immer alle auf der Route mit bonjour. In der Schweiz grüßt manchmal wer mit Grüezi, aber meistens gar nicht. In der Schweiz gibt es gute Beschilderungen, Hinweise auf öffentliche WCs, das setzt sich in Deutschland fort, das mit dem Grüßen auch. Da lob ich mir doch die charmanten Franzosen.

Das Wetter ist ok aber kalt, die Sonne kann sich nicht so richtig dauerhaft durchsetzen. Die Orte sind touristisch, es gibt trotz Feiertag viele offene Lokale in den Orten, das ist wieder angenehm im Vergleich zu Frankreich, wo am Sonntag NATÜRLICH nichts offen hat, wir erinnern uns. Ich bin der Meinung, ich habe Zeit und mache eine ausgiebige Mittagsrast in Rheinfelden.

Ich raffe mich auf, ich muss noch weit. Die halbe Pizza eingepackt und los. Kurz vor Bad Säckingen muss ich über den Rhein. Es gibt eine kleine „Fähre“, das ist mehr so ein Schinakl, mit einem Ruder. An einem Tau aus Stahldraht läuft es auf Rollen entlang einer weiteren, über den Fluss gespannten Stahltrosse. Ich habe Glück, der Fährenbetrieb ist nur Feiertags und Sonntags (und es ist Feiertag) und bis 15:30 (und es ist 15:16), und da sehe ich sie auch schon herüberkommen auf meine Seite. Die jungen Männer darin sind fröhlich und helfen mit, das schwere Rad auf dem Boot unterzubringen. Ich setze mich auf aufgewärmte Ledersitze, aaah, wie fein warm. Wir plaudern, wo ich herkomme, wo ich hin will, überhaupt und heute. Dann sehe ich schon auf der anderen Seite geht’s steil die Böschung hinauf. Ich stöhne und sage was von oh mei, schon wieder mal hinauf. Da schiebt mir doch der junge Mann mein Rad samt Gepäck dort die Böschung rauf, also da ist schon so ein Fußweg, aber nichts, wo man fahren könnte. Ich bin sehr beeindruckt, bedanke mich recht herzlich und habe noch Mühe ebenso schnell oben zu sein. Ach, die Jugend….

Ich versage mir das von der Fähr-Jugend empfohlene Bierchen in Bad Säckingen, obwohl das da echt sehr einladend aussieht. Ich muss ja noch weit. Ich komme durch Laufenburg, wieder sehr schmuck. Es geht halt dauernd rauf und runter und ich hatte vor der Fähre einen langen zermürbenden Abschnitt durch den Wald, wo ich mein Navi verflucht habe und mir sicher war, der Weg auf der anderen, deutschen Seite, wäre sicher viel besser gewesen. (Das Mittagessen wäre jedenfalls sicher viel billiger gewesen).

Schlussendlich komme ich in Albbruck an. Es ist eine sehr ansprechende Unterkunft, mit Etagenbad, aber was für einem. Es ist alles neu, es ist riesig, es ist sehr sauber, es gibt ein extra Klo. Und, die Krönung, es ist offenbar ein recht angesagtes Restaurant. Ich habe Gusto auf Schnitzi, danke Bea, und ich esse dort erstmals noch vorm Duschen mein Abendessen, herrlich. Müde dusche ich heiß, herrlich, und falle total ausgelaugt ins Bett. Wieder 58,5 km.

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