Weiter nach Montbéliard. Inklusive Zug.

Von Besacon nach Montbeliard sind es 90 km. Neben der Radroute verläuft die Bahntrasse. Daher mache ich mir wenig Sorgen, ich fahre einfach das letzte Stück mit dem Zug. Ab Nachmittag soll es wieder regnen, das passt dann eh gut zusammen, denke ich. In der Früh wird es nicht richtig hell, es ist total zugezogen. Ich denke mir, egal, ich fahr einfach mal los, soll ja besser werden und regnen tuts ja nicht.

In der Früh helfe ich noch einem Schweizer Pärchen, die im gleichen Hotel waren und daher die Räder in der gleichen Garage haben, mit ihrem Gepäck. Sie haben auch Taschen von Ortlieb und wissen aber nichts über die Einstellmöglichkeiten. Daher ist es der Dame am Vortag auch passiert, dass sie bei einer Schwelle plötzlich das gesamte Gepäck verloren hat. Ich stelle ihr die Taschen richtig ein, und sie freuen sich.

Dann geht es los bei tristem Wetter, dafür auch mal kein Wind und ich komme gut voran. Am späten Vormittag lichtet sich ein wenig der Himmel und dann wird es sogar noch richtig schön.

Die Etappe ist wunderschön, der Doubs schlängelt sich durch die Landschaft und hat schöne Hänge hinterlassen. Es ergeben sich aber auch einige Steigungen, die ich zweimal nur schiebend meistern kann. Am Foto siehts nicht so steil aus, aber es war steil, das könnt’s ma glauben. Dafür hat man von weiter oben auch gleich wieder einen netteren Ausblick über die Gegend.

Ich finde zu Mittag schon wieder kein Essen, also nehme ich ein Bankerl, diesmal neben dem geschlossenen Restaurant (lundi, auch schlechter Tag, da auch da die Restaurants oft geschlossen sind) und verzehre das Stück Käsebaguette vom Frühstück und eine Banane. Ich sitze direkt am Kanal, da liegt auch ein Schiff und der Besitzer kommt raus und plaudert mich an. Es stellt sich heraus, es sind Schweizer und wir können auf deutsch weitersprechen. Die Schweizerin bietet mir dann sogar noch einen Kaffee an, so nett, nehm ich gern, bekomme ich auf Porzellan mit einem kleinen Snickers dabei.

Nach der Jause geht es fröhlich weiter, ich möchte bis Clerval kommen, das sind dann wieder knapp 60 km gewesen und gut für heute. Der Abschnitt ist wieder wunderschön, sehr empfehlenswert!

Von Clerval nach Montbeliard kommt der Zug in 40 min, Zeit um mit zu Hause zu telefonieren. Ui, und dann im Zug schnell die Unterkunft gebucht. Gleich beim Bahnhof steht das imposante Schloss von Montbeliard. Unweit davon befindet sich meine Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, eine entzückende Wohnung mit der Möglichkeit zum Wäschewaschen und zum Kochen. Aus Mangel eines Radabstellplatzes beschließt die Vermieterin kurzerhand, dass das Rad in die Wohnung mitkommen darf. Sehr nett, danke Sonia.