BikeblogBeitragGeschafft bis Persenbeug. Müde.

Geschafft bis Persenbeug. Müde.

Da ich ja zuletzt nur bis Linz gefahren bin, muss ich heute mal mehr km machen. Macht aber nichts, ich fühle mich heute stark. Ich spüre aber gleich schon beim Wegfahren – heute merkbarer Wind, ja klar, Gegenwind, was sonst.

Welche Seite soll ich nehmen? Ich entscheide mich heute für die Südseite und fahre nach Steyregg beim Wasserkraftwerk Abwinden-Asten hinüber. Da gibt es wieder viel Gegend und eine kleine Fähre wird angekündigt. Das gefällt mir, ich lasse Enns rechts liegen und folge den Schildern. Die Fähre ist wirklich klein, eine echte Rad-und Wanderfähre, und ich fahre über die Enns nach Ennsdorf mit dem Fährmann und einem zweiten Radfahrer, ein Schweizer. Er ist ebenso ohne e unterwegs, noch mehr aufgepackelt als ich, die Frage liegt nahe – wohin soll’s denn gehen? Ans Nordkap! Aha, aja, aso. Leute gibt’s! Er ist Ende April in der Schweiz losgefahren, erstmal nach Rom, aber jetzt über Tschechien, Polen, Baltikum will er nach Norden. Zeit hat er bis Ende August. Unbezahlten Urlaub, sonst hätte er gekündigt. Jung, trainiert, allein, mit Zelt. Chapeau!

Ich fahre weiter, scheinbar ewig dahin, schön gegen den Wind, über kleine Dörfer bis Wallsee. Dort gibt’s endlich ein Essen für mich, ein Fitnessteller, ja, der Salat mit gegrillten Hendlstreifen heißt hier wirklich so. Wie weiter? Ich bleibe herüben bis nach Ardagger, kämpfe weiter gegen den Wind. Dann fahre ich über die Donaubrücke nach Grein. Der Ausblick von der Donaubrücke auf Grein ist immer sehr beeindruckend finde ich. Radfahrtechnisch war das aber eine schlechte Entscheidung. Merke, zwischen Grein und Persenbeug lieber auf der südlichen Route fahren. Eigentlich sollte das auch so angeschrieben werden, aber bitte schon vor der Brücke, dass auf der Greiner Seite ein langer unangenehmer Abschnitt direkt auf der Bundesstraße folgt. Kurz vorm Ziel biegt der Weg noch ab nach Weins hinein, um der Straße zu entfliehen. Ich trinke noch die letzten Reste und bin froh, dass es so lange hell und warm ist.

Mit letzten Kräften schaffe ich es noch bis zur Unterkunft in Persenbeug, 83 km, pfuh. Die Küche ist noch offen, Duschen vorher geht sich aber noch aus. Ich genieße ein Fischgericht, vorzüglich, und bin müde, aber zufrieden. Ich freue mich auf morgen, da treffe ich die Babsi und wir fahren mein vorletztes Stückchen, seufz.

Es sollte sogar schon das letzte Stückchen werden. Aber ein schönes.

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